Dienstag, 26. März 2019

Unsere beinah verhinderte TA-Kreuzfahrt
mit der MSC DIVINA ab Miami im April / Mai 2015

Ein nachträglicher Bericht, über ein ganz blödes Missgeschick



Dieses Blog-Posting beinhaltet einen Bericht, den ich erst 4 Jahre nach dem Ereignis verfasst und hierher gesetzt habe. 

Es handelt sich um das wohl bislang absolut unnötigste, und größtes Missgeschick, was uns vor Antritt einer Kreuzfahrt, dazu auf einem anderen Kontinent, je passiert war.


Für den eigentlichen Reisebeicht selbst, folge diesem Link

Wir hatten zuvor zwei Nächte in einem Hotel in Fort Lauderdale verbracht. Zur Kreuzfahrt aber, mussten wir uns um einen Transfer zum Miami Cruise Port kümmern. Da wir die Fahrt vom Hotel in Fort Lauderdale zum Cruise Port Miami nicht vorher organisiert hatten und ich mich nicht von den Taxifahrern preislich überrumpeln lassen wollte, hatte ich am Tag vor dem Transfer, einen Taxifahrer in der näheren Umgebung angesprochen und mit ihm einen Preis ausgehandelt. Wir einigten uns auf eine bestimmte Zeit und dem Preis von 80 USD. Ich liebe es, wenn alles geregelt ist und wollte damit gleichzeitig, auch unnötige, noch vorher aufkommende Nervosität vermeiden. 
Am nächsten Morgen warteten wir zum verabredeten Zeitpunkt auf das bestellte Taxi. Aber statt eines Taxis, kam ein großer VAN mit einem Fahrer, mit dem ich überhaupt nicht gesprochen hatte.  Auch wenn das Fahrzeug keineswegs ein offizielles und zuständiges Taxi war, ließ es sich soweit aber aufklären, dass er mit seinem Fahrzeug, die vereinbarte Tour,  zu dem ausgehandelten Festpreis übernehmen wollte.  Er verlud unsere Koffer und wir nutzten die Seitentür zum Einstieg  in den 7 (oder 9) Sitzer.  Ich hatte einen kleinen Rucksack dabei, in dem ich alle Reiseunterlagen, einschließlich der Reisepässe untergebracht hatte.  Ich legte diesen kaum gefüllten Rucksack auf die Sitze hinter uns und freute mich darüber, dass bis dato alles gut geklappt hatte und wir es uns nun bequem machen konnten. Auch wenn es etwas anders als abgesprochen war, konnten wir ziemlich sicher sein,  früh auf der MSC DIVINA einchecken zu können.

Die Strecke betrug ca. 30 km. Wir kamen relativ gut durch und waren in etwa 35 Min. am Cruise Terminal in Miami. Es ging ruck-zuck. Der Fahrer bekam den vereinbarten Festbetrag plus Tip abgezählt in die Hand, bevor er die Koffer auslud, die an Ort und Stelle, sofort von den Cruise Terminal Mitarbeitern in Empfang genommen wurden. Die obligatorischen Dollarnoten überreichte ich dafür gern. Danach war der Weg frei und wir konnten direkt zum Einchecken weiter gehen. Es schien kaum etwas los zu sein. Sollte es tatsächlich funktionieren, dass wir sofort einchecken konnten? 
Doch dann schoss es mir auch schon durch den Kopf. Unsere Papiere – wo ist der Rucksack? „Ich muss zurück“, offenbarte ich meiner Frau Ingrid. „Hab‘ den Rucksack vergessen“, stieß ich hervor. „Ich lauf schon mal vor.“  Vor, hieß natürlich zurück, zurück zu unserem Haltepunkt, bzw. dorthin zurück, wo unsere Koffer in Empfang genommen wurden.  Diese Interpretation des Vergessenen, sollte und hatte Ingrid auch genauso verstanden. Alle anderen Möglichkeiten ließ ich auch offen und hoffte insgeheim, dass es genau so sein möge, dass ich den Rucksack nach dem Ausladen vergessen hatte, auf- und dann mitzunehmen.  

Aber es drängte sich mehr und mehr, eine andere Variante des Vergessens auf,  bei der mir richtig schlecht zu werden drohte.  Dieser Variante, vor allem einer aufkommenden Übelkeit, wollte ich aber keinen Raum lassen und mich einfach nur auf das konzentrieren, wie ich vorzugehen gedachte und versuchte mir dabei lieber vorzustellen, dass ich in den nächsten Minuten meinen Rucksack – natürlich samt dem Inhalt - wieder bei mir führen würde. Alles andere, wäre wohl auch der Super-Gau, das konnte und durfte einfach nicht sein.

Längst hatte ich meine Blicke in der Hoffnung schweifen lassen, die Rettung - in Form eines hoch gehaltenen, grünen Rucksacks - erkennen zu können. Aber ich erkannte nichts.  Auch wenn erst wenige Minuten vergangen waren, hatte sich schon eine Menge geändert. Die Reihe der Taxis und Vans, die Fahrgäste aussteigen ließen und Gepäck entluden, war viel länger geworden. Von meinem schlabbernden, fast leeren Rucksack keine Spur. Von einem eventuell auf mich wartenden Fahrer, ebenso wenig. Wie sah der Fahrer überhaupt aus? Wie sah das Fahrzeug aus? Mir drohte wieder Übelkeit, bei dem Gefühl, überhaupt nichts zu wissen - außer, dass mein Rucksack weg zu sein schien.  Aber noch wollte und musste ich hoffen und die Möglichkeiten - frei von Panik - abarbeiten.
Inzwischen war natürlich auch Ingrid bei mir und hatte den Ernst der Lage erkannt.  Nun suchten wir gemeinsam den 7-Sitzer oder war es gar ein 9-Sitzer? Oh je, wir wussten beide nichts. Aber wir hatten auch bei keinem der von mir angesprochenen Fahrer, irgendwie ein Gefühl bekommen, dass einer von Ihnen etwas wusste und eventuell dann hätte weiter helfen können.  Auf unsere sicherlich auffällig, Hilfe suchende Präsenz, reagierte einer der Fahrer und bot sich an,  uns zum Hotel zurück zu fahren, was ich dankend ablehnte, weil ich wusste, dass ich den Rucksack ins Fahrzeug, auf den Sitzen hinter uns verfrachtet hatte.  Zum Quatschen und Anstellen falscher Vermutungen, hatten wir weder Zeit, noch die Nerven.  Als Nächstes galt unser  Interesse, dem Anlaufpunkt der Gepäckannahme. Auf einem der Wagen hatten wir dann auch unsere Koffer erblickt und ich versuchte den Bezug, zu dem vermissten, dunkelgrünen  Rucksack herzustellen und ergänzte diese Tatsache mit dem wichtigen Hinweis, dass es sich dabei um unsere Reiseunterlagen handeln würde.  Ich hatte allerdings keinen Nerv, die ganze Geschichte, mit meinen schlechten Englischkenntnissen zu erzählen, zumal auch so zu erkennen war, dass mehr als ein verneinendes Kopfschütteln, nicht zu erwarten war. 
So hatte ich schon längst die nächste, nahe liegende Anlaufstelle im Visier. Den Kreuzfahrtterminal selbst. Hier konnte der Fahrer hingegangen sein, um das kleine, aber so wichtige Gepäckstück abzugeben.  Allerdings war es hier schwerer als vermutet, jemand zu finden, der überhaupt bereit war, mir zuzuhören. Man vertröstete uns auf eine Mitarbeiterin, die sich unser dann annehmen würde.  Wir warteten - wenn auch etwas  ungeduldig, aber niemand kam.  Dann forderte man uns auf, den Raum bzw. die Halle sofort zu verlassen, da wir ohne Papiere, uns dort nicht aufhalten durften.  Es war eine Anweisung die wir zu befolgen hatten. Auf meine Erklärungen und Nachfragen, wollte – das wurde mir klar,  nun niemand mehr eingehen. Daraus ließ sich allerdings auch schließen, dass wohl doch niemand etwas von unserem vermissten Rucksack wusste. Kopfhängend verließen wir den Bereich wie befohlen und gingen in den wuselig gewordenen Bereich der Gepäckannahme zurück. Hier sprach uns ein uniformierter älterer Herr an, dessen Aufgabe es zu sein schien, die Gäste, insbesondere wohl die Gäste der Yacht Club Kategorie freundlich zum Terminal hinzuweisen oder hinzubringen bzw. diesbezügliche Fragen zu beantworten. Es bedurfte unsererseits keiner Fragen, sondern er sprach uns an, wie er helfen könne. Wie sich herausstellte, sprach er besser deutsch als ich englisch, sodass die Verständigung, auch mit unserer ganzen Gefühlslage, deutlich einfacher wurde. Er bot sich an, entsprechende Anfrage zu unserem Rucksack, an den Terminalbereich und der Rezeption zu stellen. Er schien es ernst zu meinen, bat aber auch um Geduld, um seinen eigentlichen Job nicht zu vernachlässigen. So begleitete er auch schon mal einige VIP’s zum Terminal, kam aber auch wieder zurück, um sein Versprechen, sich kümmern zu wollen, gerecht zu werden.  



Mit der Auskunft, dass sich unser vermisster Rucksack garantiert nicht im Terminalbereich befand, wurde klar, dass wir nur über den Weg des Fahrdienstes und dem Fahrer weiterkommen würden. Immer noch lungerte jener Fahrer um uns herum, der sich zuvor schon angeboten hatte, uns nach Fort Lauderdale zurück zu bringen. Mir war der Typ zwar nicht geheuer und sein Interesse uns behilflich sein zu wollen, einfach auch etwas zu schmierig, aber wir mussten irgendwie weiter kommen und ließen es zu, ihn in dem Gespräch mit dem uniformierten Herrn einzubinden. Immerhin stellte er auch die richtigen Fragen eines Insiders, bezogen auf Taxis und Fahrdiensten. Aus seinen Fragen und unseren Antworten, kamen wir zu der ernüchternden Erkenntnis, dass wir nichts wussten, rein garnichts.  Dabei waren die Fragen durchaus logisch gestellt. Aber außer, dass das Fahrzeug hell  und ein Van mit einer seitlichen Schiebetür und 4 Räder hatte, wussten wir nichts. 

Fragen wie, ob das Fahrzeug Beschriftungen oder farbige Streifen aufwies und aus welchem County es kam, konnten wir nicht beantworten. So krallten wir uns an dem Gedanken fest, dass wir – in welcher Form auch immer, unser Problem, wenn überhaupt, nur in Fort Lauderdale lösen  konnten.  
Der Fahrer bot uns nicht nur an, uns zunächst zum Hotel zu fahren, sondern uns ferner – solange wie wir es wünschten – zur Verfügung stehen könne.  Bei diesem Gedanken, war mir zwar nicht wohl, was sich wie ein gefühlter Kloss im Hals anfühlte, aber wir hatten kaum eine andere Wahl. Die Verständigung untereinander war erwartungsgemäß schlecht. Nicht nur wegen meiner schlechten Englisch Kenntnisse, sondern auch wegen des unangenehmen Gefühls, was ich bei ihm hatte. Ich hatte das Gefühl aufpassen zu müssen, um unbedingt noch Herr dieser misslichen Lage bleiben zu können. Von daher wich ich auch seinen allzu neugierig wirkenden Fragen aus, mit denen er sich offenbar ein Bild über unseren gesellschaftlichen, sprich finanziellen Status machen wollte. Die Rückfahrt dauerte gefühlt wohl etwas länger. Als Nicht-Uhrenträger, hatten wir allerdings auch kein Zeitgefühl. 

Als wir am Hotel ankamen, war es zwar überflüssig in unser Zimmer reinzuschauen, aber wir wollten auch nicht den Eindruck hinterlassen, einen gewissen logischem Ablauf, nicht verfolgen zu wollen.  Klar, ließ sich das Thema, auch nach Befragen der Hotelmanagerin, schnell abhaken. Die Frage, ob wir das Taxi, bzw. den Fahrdienst über das Hotel gebucht hatten, mussten wir leider auch verneinen. Wo in Gottes Namen, kam das Fahrzeug her, zumal wir zwischen dem, von mir angesprochenen Taxifahrer und dem Fahrdienst, keine Verbindung herstellen konnten. Als wir da so standen und gemeinsam rätselten und versuchten diverse Fragen nach wann, wie, wo und wer zu klären, erblickte ich ein Fahrzeug - einen Van, das direkt an der Straße vor dem Hotel hielt. Der Fahrer schickte sich gerade an, Koffer hinten einzuladen, während zwei Fahrgäste in das Fahrzeug, durch die seitliche Schiebetür einstiegen. 

Dass Fahrzeug kam mir irgendwie, schon allein durch den Ablauf, den ich soeben kurz verfolgen durfte, bekannt vor. Bei dem Fahrer war ich mir nicht sicher, hatte ihn kaum gesehen. Aber es reichte mir, um zum Fahrzeug zu eilen und den Fahrer anzusprechen. Der erkannte mich offenbar auch nicht wieder und war nicht Willens mir zuzuhören. Ich hatte keine Chance und bekam nur einen kurzen Einblick durch die dunklen Seitenscheiben, bevor er dann einfach weg fuhr.  Ich meinte zwar trotzdem einen dunklen Rucksack ausgemacht zu haben und teilte meine Beobachtung der Hotelmanagerin mit. Es stellte sich heraus, dass es genau der Fahrdienst war, der jeweils vom Hotel beauftragt wurde.  So war ich mir inzwischen absolut sicher, dass es sich tatsächlich um das Fahrzeug handelte, nachdem wir ziemlich aussichtslos, zuvor gesucht hatten. 

Die Hotelmanagerin bewies Kompetenz, rief die Managerin des Fahrdienstes an und forderte sie auf, sofort zum Hotel zu kommen. Vermutlich hatte der von mir am Vortag angesprochene Taxidriver bzw. seine Organisation, nicht wirklich Lust gehabt diesen Auftrag anzunehmen und diesen entsprechend gezielt weitergegeben. 

Als die Chefin des Fahrdienstes eintraf, erklärte die Hotelmanagerin den von mir scheibchenweise vorgetragenen Sachverhalt und bat sie, dieses mit ihrem Fahrer telefonisch abzuklären, der gerade ein junges Paar zum Flughafen fuhr. Es hatte noch einige Zeit dann gedauert, bis sich der Fahrer wieder gemeldet und tatsächlich den Fund des Rucksacks bestätigt hatte. 

Natürlich fiel uns ein Stein vom Herzen. Auch wenn es eine Riesenlast zu werden drohte, hatte ich die vergangenen 3-4 Stunden mich nicht mit den daraus möglichen Konsequenzen beschäftigt, für den Fall, wenn wir unsere Pässe und Reiseunterlagen nicht wieder bekommen hätten. MSC hätte uns ohne Papiere nicht mit nach Europa mitgenommen. Sie hatten uns abblitzen lassen, in dem keiner bereit war, überhaupt mit uns zu sprechen.
Wir bedankten uns bei den beiden Damen die durch ihren persönlichen Einsatz geholfen hatten dieses Riesenproblem, an dem nur ich selber schuld war, mit zu lösen geholfen hatten. Sie hatten beide bis zum Ende ausgeharrt, wofür ich mich dankbar zeigen wollte. Aber sie winkten beide freundlich ab. Nun konnten wir endlich zurück nach Miami und aufs Schiff und zurück nach Europa reisen. 

Während der Fahrt merkte ich, wie der Fahrer rumdruckste. Ich nahm an, dass er die Bezahlung geregelt haben wollte. Aber zunächst hatte er erstmal nur Durst, wollte – nachdem er angehalten hatte - Getränke einkaufen gehen und erwartete dafür von mir Geld.  Ich gab ihm 20 USD, die er dann tatsächlich, für nicht alkoholische Getränke ausgab. Schließlich kam er damit raus, was er wollte. Er pokerte hoch, so hoch, so dass ich ihm klare Kante zeigen wollte,  was ich für die 3-4 Std Zeitaufwand, einschließlich der Fahrstrecke, zu zahlen bereit war.  Auf sein Ansinnen, möglicherweise 1.000 USD von mir zu erwarten, war ich vorbereitet. So  konnte mich sein Wunschdenken nicht wirklich überraschen. Mit meiner klaren Haltung, konnte ich ihn wohl davon überzeugen, dass er mit 300 USD, die ich mit Kreditkarte bezahlen wollte, fair bedient wäre. Ich durfte keine Unsicherheit zeigen und wählte deshalb, die für mich eher schwierige „Basta“ Version. Diese hatte gewirkt, sodass er keine weiteren Versuche unternahm, Druck auszuüben. Ich hatte Ingrid während seines Einkaufs natürlich informiert, was ich mir gedacht hatte, sodass sie sich nicht einmischte. Er hatte sich, mit welchen Vorhaben oder Vorstellungen auch immer, uns aufgedrängt, was mich zur Vorsicht veranlasst hatte. Einerseits verstand ich ihn sehr gut, andererseits sind mir Leute lieber, die ihr Hilfe anbietendes Geschäftsmodell, eindeutiger vorstellen können und nicht von hinten mit unrealistischen Wünschen um die Ecke kommen. Hätte er z. B. vorher gesagt, dass er 100 USD / h haben  möchte, wären es 400 - 450 USD gewesen, die ich dann wohl auch gezahlt hätte.

Es wird wohl so etwa 16:00 h gewesen sein, als wir wieder am Terminal Miami angekommen waren. Unser Taxidriver hatte sich nach der Einigung auf den von mir genannten Betrag, längst wieder beruhigt und versuchte nun mit meiner Kreditkarte den Betrag von 300 USD, in das Bezahlsystem einzugeben. Erster Versuch – Error. Er übergab mir einen kleinen Abriss seines Gerätes und versuchte es erneut. Aber auch dieser Vorgang schien abgebrochen zu sein. Wieder übergab er mir einen Abriss, der diesen Abbruchvorgang wohl dokumentieren sollte.
Einen 3. Versuch gab es nicht, sondern er nutzte die alte Methode. Anstatt einer Ritsche-Ratsche, nutze er zur Übertragung der Kreditkartendaten, einen Kugelschreiber der Länge nach zum Reiben. Unleserliche Teile, schrieb er mit dem Kugelschreiber nach. Da er ja Geld haben wollte, mussten diese Daten fehlerfrei sein. So konnte es auch nur in seinem Sinne sein, dass ich alles, mit den Durchschlägen überprüfte. Danach war für uns die Sache überstanden. Wir hätten uns gern noch bei dem alten Herrn in Uniform bedankt. Aber es war niemand da. Auch im Terminal erkannte uns niemand wieder, der z.B. evtl. nachgefragt hätte. Ca. 30 Min. später waren wir an Bord. Wir waren sicherlich noch nicht die Letzten. Am Morgen, hätten wir wie beabsichtigt,  mit zu den Ersten gehört.  

Eigentlich hätte uns doch die Erleichterung, dass alles noch gut gegangen war, unglaubliche Glücksmomente bescheren müssen, wo uns doch vieles an Unannehmlichkeiten und immensen Kosten erspart geblieben waren. Aber wir waren mit der Kraft deutlich am Ende. Wir hatten nicht fertig, wir waren absolut fertig. Jede Kreuzfahrt ist immer wieder neu - egal,  wie oft man Ähnliches bereits gemacht hatte.  Aber dieser erlebte Dämpfer, ließ sich nicht von heute auf morgen abschütteln; es war etwas passiert, was niemals auf einer Reise passieren durfte, schon garnicht auf einem anderen Kontinent. Nur einem unverschämten Glück und dem Zufall, hatten wir es zu verdanken, dass wir dann doch noch an Bord gekommen waren. 

Irgendwann später zuhause, kam natürlich auch die Taxiabrechnung. Es wurden aber statt einmal 300 USD, dreimal 300 USD abgerechnet.  Für diese Abrechnungen wurden allerdings drei verschiedene Geldinstitute benannt. Da ich aber nur einen Beleg unterschrieben hatte und auch die als Error bezeichneten Belege noch hatte, konnte ich per Antrag auf Rückerstattung hoffen. Ferner konnte es kaum sein, dass ich zur gleichen Zeiten, drei verschiedene Taxis genutzt haben konnte. Natürlich dauerte dieser Vorgang etwas, führte aber zum Erfolg. Hier lag eindeutig eine Betrugsabsicht vor.
Diesen Bericht habe ich wahrheitsgemäß erstellt und mich bemüht so wenig wie möglich wegzukürzen. Seit dem passen wir noch besser aufeinander auf, um solche unnötigen Missgeschicke zu vermeiden. Auch wenn es am Ende alles gut gegangen war, hatte es mich - bezogen auf mich selbst mit meiner Vergesslichkeit beschäftigt. Trotzdem war mir 2018 - nach Ende einer Kreuzfahrt - in einem Regionalzug, meine Fototasche - samt Inhalt - im Wert von ca. 1.000 Euro abhanden gekommen. 
 
©  Rainer Buch, Hamburg

Donnerstag, 16. Juli 2015

UNSERE 25. KREUZFAHRT - Teil 1
Mit der MSC DIVINA von MIAMI nach LA SPEZIA
vom 26.04. bis 17.05.2015

Kat. B3 / Kabine 12024, Aurora Deck 12




Die   
MSC DIVINA  ist nach der  MSC FANTASIA  und der  MSC SPLENDIDA,
das dritte Schiff der 
FANTASIA KLASSE und wurde 2012 in Dienst gestellt.
Sie hat 1.751 Kabinen, die mit max. 3.959 Passagieren belegt werden können.


VERMESSUNG:  

BRZ: 139.072   Länge: 333,3 m   Breite: 37,9 m   Höhe: 67,5 m  Tiefgang: 8,5 m


Meine Schiffsbeurteilung
Jeder der Ingrid und mich kennt, weiß eigentlich auch, dass wir uns inmitten vieler Menschen, nicht besonders wohlfühlen und wir demzufolge, entsprechende Situationen zu vermeiden versuchen. Daraus resultiert, dass wir Seetage nicht wirklich mögen, da wir an solchen Tagen, nach eher kurzen Aufenthalten in den öffentlichen Bereichen, uns immer wieder auf die Kabine zurück ziehen, um die Nähe zu den vielen Menschen, nicht zu lange aushalten zu müssen. Wenn es von solchen Tagen gleich mehrere hintereinander gibt, fehlt es uns, an für uns geeignete Abwechslung. Insofern ist uns der Komfort der Kabine, mit entsprechend wohnlicher Ausstattung wichtig. Unsere Balkonkabine auf der Divina erfüllte die Voraussetzung dafür, auch wenn wir uns noch gern etwas mehr an Schrankflächen, angesichts der Reiselänge gewünscht hätten.

Über die Außenbereiche kann ich nicht viel sagen, weil wir diese nur selten, z. B. zum Kaffeetrinken oder mal zum Eis essen genutzt hatten. Auf Deck 15 hätte MSC aus meiner Sicht die Chance gehabt, im Heckbereich einen großzügigeren Sitzbereich zu schaffen, bietet aber statt dessen dort, einen weiteren Außenpool mit Liegen (Steuerboard), zusammen mit einem Barbereich mit eng gestellten Tischen und Stühlen (Backboard) an. Schade, aber es ist halt eben auch Geschmacksache. Mehr enttäuscht war ich allerdings vom Außenbereich auf Deck 7, der oft als Promenade bezeichnet wird. Dieser Bereich bot leider nur wenig freie Sicht auf das Meer, weil die Tender - und Rettungsboote, tief hängend angebracht waren.

Das Frühstück hatten wir im Buffet-Restaurant eingenommen. Das ist bei uns keineswegs selbstverständlich. Es ist ein Hinweis darauf, dass für uns die Suche nach Plätzen auf dieser Reise, uns zum größten Teil problemlos erschien. Der Gesamteindruck und die Aufteilung fanden wir gut. Die zeitliche Strecke bis 11:00 h, entzerrte die Gästeströme sicherlich. Verständlicher Weise, wurden die Abteilungen zum zeitlichen Ende hin, nacheinander geschlossen. Das Frühstücksangebot war gut, entsprach aber in den meisten Bereichen, den üblichen Standard. Das Mittagessen hatten wir sehr oft ausfallen lassen. Wir waren statt dessen am frühen Nachmittag, öfter im Cafe Piazza del Doge Kaffee trinken, oder Eis essen gegangen.

Mit dem Abendessen waren wir über alles gesehen, mehr als zufrieden, allerdings deshalb, weil wir uns vorzugsweise für Fisch entschieden hatten.

Auch wenn wir keine so großen Fischesser sind, hatte uns die Auswahl und die Art der Zubereitung, sehr gut gefallen, so dass die Wahl, auch wegen der weniger guten bis schlechten Erfahrungen mit Fleischgerichten, meistens auf Fischgerichte fiel. 

Die 1. Sitzung begann um 17:45 h. Unsere Zeit war etwa eine Stunde später (my choice dining). Es hatte sich schnell eingespielt und hatte gut funktioniert. Wir hatten fast immer den gleichen Tisch und die gleichen Plätze. Zunächst am 6er Ovaltisch, später dann an einem der 2 er Tische, mit nachbarlichem Kontakt zu beiden Seiten.




Unsere indonesischen, stets freundlichen und aufmerksamen Kellner hatten ihr Handwerk mit einer Selbstverständlichkeit so professionell erledigt, wie wir es selten angetroffen haben. Ich kann mich weder an irgendwelche Missverständnisse, noch auch nur an den irgendwelche kleinste Fehler erinnern. 

Nach dem Essen besuchten wir gern die Piano (la Luna) Bar, sofern es überhaupt freie Plätze gab. Mit fremden Gästen eng auf einer halbkreisförmigen Bank zu sitzen, war nicht so unser Ding.  Trotzdem empfanden wir diese Bar am gemütlichsten, mit einer Form von Musik, die ganz nach unserem Geschmack (Gesangsduo mit Gitarrenbegleitung) war und teils im Halb-Playback vorgetragen wurde. Natürlich ging auch hin und wieder ein Theater Besuch voraus. Insgesamt sei also festgestellt, dass wir von dem großen Schiff nur wenig, der uns zur Verfügung gestandenen Bereiche genutzt hatten.

Auch wenn allein schon von der Größe seiner Passagierzahl das Schiffs, nicht optimal zu uns passen konnte, müssen wir doch das Gesamtpaket mit viel Leistung, für einen allgemein recht günstigen Preis sehen. Das dieses Preis-Leistungsverhältnis wiederum nur mit großen Schiffen möglich ist, weiß jeder. Aber nicht jedes große Schiff ist deshalb auch so günstig.

So werden uns Reisewünsche, trotz einiger für uns zu machenden Abstriche, sicherlich irgendwann wieder auf ein MSC Schiff bringen, mit möglichst großer Kabine mit Balkon und dem von uns favorisierten "My Choice Dining". Ergänzend muss aber auch dazu noch gesagt werden, dass bei den Transatlantik Fahrten, kaum Familien mit Kindern anzutreffen sind und von daher die Kabinen Belegung selten über 2 Pers. hinaus geht. Auf dieser Fahrt, lag die Belegung deutlich unter diesem Wert von ca. 3.500 Passagieren. Im Mittelmeerraum, insbesondere in Civitavecchia, wurde die Belegung spürbar deutlich höher und das Treiben auf dem Schiff, deutlich geräuschvoller. Darüber müssen wir uns im Klaren sein, wenn mal wieder eine Reise ansteht, die dann auch mehr für Familien interessant scheint. So hat jeder seine persönlichen Vorlieben, auf die natürlich so ein Massenprodukt nicht eingehen kann. So gehört eben alles in die Waagschale. Die Gewichtung der unterschiedlich gemachten Erfahrungen zu den  Möglichkeiten und Leistungen, führt nachvollziehbar, zu unterschiedlichen Bewertungen.  

Hier einige Bilder von der MSC DIVINA in HD Auflösung 

Da wir im Taxi vom Hotel zum Cruise Port einen Teil unseres Gepäcks mit allen Dokumenten und unserem Bargeld vergessen hatten, mussten wir mit einem anderen Taxi zum Ausgangspunkt (Hotel Aqua) zurück fahren, um das entsprechende Taxi ausfindig machen zu können.

Durch die letztlich, dann zum Glück erfolgreiche Suche nach dem Taxi mit unserem Gepäck, sind wir entgegen unseren Plan, erst um 16:30 am Cruise Port Miami angekommen. Wir waren nach dem Stress, froh an Bord zu sein und verzichteten auf einen Landgang in Richtung Miami Beach. Über das Missgeschick was eigentlich nicht passieren durfte, habe ich erst 2019 geschrieben *)

*) Dieser Bericht ist in einem weiteren Post zu dieser Reise zu lesen.

Routenänderung: Durch den Wegfall des Anlaufs von King's Wharf  (Bermuda) am 02.05.2015 wurde der Aufenthalt in Ponta Delgada verlängert und die Zeit des Anlauf in Lissabon vom Mittag auf den Morgen des 10.05.2015 vorverlegt.
    
Fort Lauderdale

Hier ist der Weg vom Hotel - bis ins Zentrum von Ft Lauderdale - entlang des E Las Olaz Boulevard, von dem aus die Kanäle links und rechts abgingen, mittels Google Maps gekennzeichnet. 


Als wir 1992 unsere Florida Mietwagen Rundreise begonnen hatten, war Ft Lauderdale (by the Seas) unser Ausgangspunkt. Dieser Punkt, "Lauderdale by the Sea" lag etwa 7 km nördlich, von unserem diesjährigen Hotel in der Windarmar Street entfernt. Das habe ich aber erst nach der Reise recherchiert. Auch damals waren wir von den dort befindlichen Kanälen fasziniert. Mit unserem Zielgebiet Ende April 2015, hatten wir die Kanäle fast schon vor der Tür und konnten von hier aus den - E Las Olaz Blvd - entlang gehen, von dem aus die Kanäle links und rechts abgingen. Ferner war dieser Boulevard für uns gleichzeitig eine der Verbindungsstraßen in die Ortsmitte.


Eine Bilderauswahl von Fort Lauderdale in höherer Auflösung

Von dem  Aqua Hotel  waren wir insofern enttäuscht, weil wir entsprechend der Verfügbarkeit, den teuersten Zimmer-Tarif gewählt hatten und dafür ein Appartement im EG, teilweise mit Milchglasfenstern bekommen hatten, die vor Einblicken von außen schützen sollten. Diese sogenannte Suite, die dazu keine Terrasse hatte, war nach unserem Empfinden total überteuert. Keine Frage, dass nach unserer gemachten Erfahrung, das Hotel im Charakter eines Motels, von uns keine Empfehlung erwarten darf.
  
Miami
Durch die beschriebenen Umstände, verzögerte sich das Einchecken auf 17:00 h. Wir  waren zwar froh an Bord zu sein, aber waren infolge der Suche, nach unseren, im unbekannten Taxi liegen gelassenen, dann aber doch noch wieder erhaltenen Sachen, mit den Nerven erstmal total fertig. Nach dem Essen sind wir gleich auf unsere Kabine zurück gekehrt und hatten uns nur noch um das Auspacken gekümmert. So hatten wir schließlich nur das sehen können, was uns die Aussicht von unserem, auf der Steuerbordseite gelegenen  Balkon ermöglichte. Die Seenot Rettungsübung, wurde am Folgetag, für alle - die zeitlich nicht teilnehmen konnten - nachgeholt.

Nach dem Ablegen, hatten wir von unserem Balkon aus, einen schönen Blick auf Fisher Island


New York City  ( Manhattan )


Dank guter Sicht, war das Einlaufen in Manhattan ein tolles Erlebnis. Die Divina legte planmäßig am Pier 90 an. 

Mit der MSC DIVINA auf dem Hudson River  - Blick in südliche Richtung auf Manhatten und Jersey City 



Nordwestlicher Blick vom Top Of The Rock (Rockefeller Center) über den Central Park.


Ponta Delgada / Sao Miguel  ( Azoren )
Durch die Routenänderung (Wegfall von Kings Wharf / Bermuda) hatten wir nun fünf der bei uns ungeliebten Seetage hinter uns. Natürlich waren wir nun froh, endlich mal wieder an Land gehen zu können. Ein Overnight Aufenthalt ist dazu natürlich auch immer etwas Besonderes, für uns allerdings nur ein Trost für den Wegfall von Bermuda.

Leider war auch das Wetter nicht so gut, dass wir einen Ausflug riskieren wollten. So blieben uns nur zwei Spaziergänge im örtlichen Bereich.


Lissabon mit einem Ausflug nach Sintra und Cascais
Auf Lissabon hatten wir uns im Vorwege schon gefreut. Es ist schon sehr angenehm, wenn man einen Anlaufhafen bereits kennen gelernt hat und bereits Vorstellungen hat, wie man dort seine Zeit verbringen könnte. Das Wetter war bereits beim Einlaufen bestens.


Durch die frühe Ankunft, die wir auch dem Wegfall von Bermuda zu verdanken hatten, konnten wir uns zeitlich sogar einen Ausflug erlauben. Dieser 5 stündige Ausflug nach Sintra und Cascais hätte durchaus sinnvoll sein können, wenn hier der Zeitplan angemessen gewesen wäre. Wir möchten auch immer etwas Zeit für uns, um selbst auch noch einiges von eigenem Interesse auskundschaften zu können. Das einzige was wir auskundschaften konnten, war ein Gang zur Toilette. Selbst da war schon Eile geboten. So hatten uns  hier also insgesamt, bei aller Bescheidenheit, mindestens 2 Stunden gefehlt. Somit kann ich diesen Ausflug leider nicht empfehlen.




Nach dem Ausflug ließen wir uns am Handelsplatz aussetzen und starteten zunächst einen Spaziergang. Unsere Absicht, eine Sightseeingtour mit der Straßenbahn (Historical Tram) zu unternehmen zerschlug sich genauso, wie die Nutzungsmöglichkeit, des dort als Attraktion bekannten Lifts.


So hatten wir uns schließlich auf eine ca. 1 stündige Fahrt mit einem Tuk-Tuk-Gefährt (Kosten 45,00 €) eingelassen, was wir nicht bereuen mussten, trotz der Gefahr einer hohen HWS-Belastung, meiner geschädigten Halswirbelsäule. Auf die hohe Belastung der LWS, waren wir allerdings nicht vorbereitet. Nach den ersten, überraschenden Stößen, stemmten wir uns gegen die Rückenlehene, mit dem Versuch, so einiges abfangen zu können. Die rasante Fahrt, hin zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten Lissabons, beinhaltete auch kurze Fotostopps, gemäß unseren Wünschen. Sogar ein kleiner geführter Rundgang, mit einer Portweinprobe war auf dem Programm. Ein schnelles Aus- und wieder Einsteigen, verhalf uns zu einer individuellen umfangreichen Tour, mit Aussichtspunkten, die wir zuvor nicht kannten und fußläuferisch auch nicht erreicht hätten. Danach setzten wir unseren Spaziergang, wieder mit Startpunkt Handelsplatz fort. Schließlich hatten wir mehr Zeit, als wir körperlich verkraften konnten.   




Cadiz
Mit herrlichem Sonnenaufgang, ist die Divina in Cadiz eingelaufen und hat nach der 'Mein Schiff 1', auch noch einen sehr guten Liegeplatz bekommen.Nach uns folgte noch die HAL Ryandam und die 'Le Soleal' von Ponant Yacht Cruises. Im Trockendock war dann noch die RCCL 'Allure Of The Seas' zu erkennen. Wir ließen uns dieses Mal sehr viel Zeit, genossen die schönen Parks und Plätze, während wir gleichzeitig den Kopf der Halbinsel umrundeten. Auch den Bereich des 'Castillo San Sebastian' hatten wir nicht ausgelassen. Die Plätze rund um die Kathedrale mit den schmalen Gassen, hoben wir uns bis zum Ende auf, weil es bis dahin auf jeden Fall schon ruhiger war. 








Barcelona
Das Einlaufen in Barcelona war nicht sonderlich spektakulär. Mit der RCCL 'Quantum Of The Seas', der Celebrity 'Reflection' und der 'Caribbean Princess', lagen 4 große Kreuzfahrtschiffe an den Terminals A - D. Die kleine CDF 'Zenith' (Horizon Klasse) lag vorn, im Bereich des South Terminals. In dessen Nähe brachte uns auch der Shuttlebus, der mit 12,90 € / Pers zu Buche schlug. Während für eine mir unbekannte Zahl, hier die Reise ihr Ende fand und für rund 600 Gäste die Fahrt hier erst begann, hatten wir hier einen angenehmen Tag. Der Aufruf für den ersten Shuttlebus, kam pünktlich um 09:00 h. Wir kamen mit dem zweiten Bus mit, der auch schon bereit stand. Es war zwar erst unser 2. Besuch in Barcelona, aber die fußläuferischen Entfernungen, konnten wir durchaus gut einschätzen. So sind wir natürlich auch erstmal die Rambla hoch gegangen, wo uns auf der linken Seite, eine Markthalle auffiel, die wir damals wohl übersehen hatten.


Die von Gaudi erbaute Casa Battlo, war schwierig zu fotografieren. Um auf dieser Site davon etwas zeigen zu können, hatte ich mir den unteren und oberen Teil getrennt vorgenommen.




Für den Weg zur Sagrada Familia, hatte ich - um Umwege zu vermeiden - mein Smartphone, als Navi Gerät zu Hilfe genommen. Von dieser ewigen Baustelle, waren wir etwas enttäuscht. Egal von welcher Seite wir auch versuchten, einen schönen Blick ohne Kräne zu bekommen, es war nicht möglich. So konzentrierte ich mich beim Fotografieren, auf Teilbereiche dieses Bauwerks.




Von hier aus nahmen wir die Metro für zwei Streckenabschnitte, bis zum Placa Espanya. Leider nahmen wir uns nicht die Zeit, um uns die Arenas de Barcelona näher anzuschauen. Dort wo früher Stierkämpfe stattgefunden hatten, ist nach einem Totalumbau das Einkaufszentrum "Centro comercial de Las Arenas" auf 6 Ebenen entstanden.





Wir hatten eine Zehnerkarte (10 Streckenabschnitte) für 9,95 € gekauft, mit der wir je 3 Streckenabschnitte gefahren waren. Je 2 Streckenabschnitte blieben ungenutzt. Solange wir in der Lage sind, Strecken fußläufig bewältigen können, werden wir dieser eher unkomplizierten Form der Erkundung, den Vorzug geben. 


Neapel - Capri
Nach einem Seetag erreichten wir Neapel. Im Jahr 1995 hatten wir uns in Neapel etwas umgesehen, fanden es später dann allerdings spannender, Möglichkeiten für Ausflüge zu nutzen. Nun sollte es nach 20 Jahren noch einmal Mal die Insel Capri werden, die wir in ca. 1 Std. mit einem schnellen Katamaran (19,00 € / Pers) erreichten. Die Rückfahrt musste zeitlich fest gebucht sein. Die Notwendigkeit erkannten wir später sehr deutlich. Obwohl in den späten Nachmittagsstunden größere Schiffe eingesetzt wurden, war unser Schiff, bis auf den letzten Platz belegt. 

Das teils etwas eingetrübte Wetter vermochte Capri sicherlich nicht von der schönsten Seite zu zeigen. Aber auch wenn bei diesen Lichtverhältnissen, der Charme über die Jahre zu verblassen schien, hatten wir einen schönen Tag, voller Kontraste und mit viel Sonnenschein im Herzen.







Civitavecchia - Rom 
Ursprünglich hatten wir vor, uns in Civitavecchia, einen gemütlichen Tag zu machen. Allerdings war die relativ lange Liegezeit durchaus geeignet, Rom erneut zu besuchen. Bei einem Fahrpreis von nur 10,00 € / Pers. im Regionalzug, ist die Verlockung ohnehin stets groß. Nach Fahrt mit dem Shuttlebus und einem Bus zum Bahnhof, saßen wir um 10:15 im Zug und fuhren in ca. 80 Min. bis Rom-Termini.In Rom sind wir es gewohnt, alles fußläufig zu erkunden. So waren uns bereits alle Ziele von vorangegangenen Besuchen bekannt. Von dem beliebten Trevi Brunnen, bekamen wir allerdings nichts zu sehen. Hier mussten wir uns mit einem Blick auf eine große Baustelle begnügen. 

Eigentlich war es schon zu spät, als wir uns noch kurzfristig, für einen Gang zur Engelsburg entschieden. Trotz knapp gewordener Zeit, hatte sich der Weg gelohnt, weil wir diesen Bereich, nur während einer Italien Tour in den 90er Jahren kennengelernt hatten. Damals waren wir dann natürlich auch beim nahe gelegen Petersdom, auf den wir von hier aus, nur einen Blick werfen konnten. Ohnehin blieb uns anschließend ohnhin nichts anderes übrig, als einen Bus zum Bahnhof Termini zu nehmen, weil die Zeit für einen kompletten, fußläufigen Rückweg, zu knapp werden drohte.











Eine Bilderauswahl von der Kreuzfahrtroute von Miami bis La Spezia

Bilder von Schiffsbegegnungen auf dieser Route

La Spezia - Pisa
Nach Civitavecchia, ist die Passagierzahl noch einmal spürbar nach oben gegangen. Nun waren wir es, die das Schiff verlassen mussten. Die Ausschiffung war für uns etwas kompliziert geworden, weil wir wohl etwas außerplanmäßig, bereits vor 09:00 h von Bord gegangen waren und wir bei unserer Koffersuche, von daher wohl nicht beachtet wurden. Denn dort wo wir suchten, waren nur die Koffer, die an Bord gebracht werden sollten - während unsere, einige 100 m außerhalb des Liegeplatzes untergestellt waren. Dafür stand ein Bus bereit, was wir dann irgendwann, durch gezieltes Fragen, heraus fanden. Als dann auch das erledigt war, nahmen wir ein Taxi, zu den relativ nahe gelegenen Bahnhof. Für diese kurze Fahrt, wurden dann mal so eben 20 € fällig. Völlig überhöht wie ich meine, aber ich hatte vorher leichtsinniger Weise, nicht gefragt. Die anschließende Bahnfahrt von La Spezia nach Pisa, dauerte etwa 75 Minuten mit dem Regionalzug. 


Das Hotel Bologna war von der Lage her ein Kompromiss, mit Berücksichtigung der Entfernungen, sowohl zum Bahnhof, als eben auch zum Arno, mit Übergang zur Altstadt. Trotzdem wollten wir - schon aufgrund der Hitze die uns hier überraschte, mit dem Taxi zum Hotel fahren. Dieses Mal fragte ich vorher und winkte gleich wieder ab, weil mir der Preis wieder unangemessen hoch erschien. Aber vielleicht lag es auch daran, dass - wegen der Einbahnstraßen, der Weg länger war, als ich angenommen hatte. So machten wir uns fußläufig auf den Weg und waren dann halt erst 30 Minuten später am Hotel. Uns war klar, dass wir deutlich vor der Eincheckzeit eingetroffen waren, konnten aber unsere Koffer in einem Raum abstellen, bevor wir uns dann auf den Weg machten.


   La Spezia



 Auf dieser Seite des Arnos, liegt das Hotel Bologno, in einer von der Uferstraße abgehenden engen Einbahnstraße. Wir hatten das Hotel auch aufgrund vieler guter Bewertungen gebucht und wurden nicht enttäuscht.




Am Abend machten wir einen zweiten Spaziergang und genossen den schönen Sonnenuntergang, der uns allerdings dazu verführte, einen anderen Rückweg einzuschlagen. Leider verloren wir in der aufkommenden Dunkelheit die Orientierung, sodass wir uns total verfranst hatten. Dieser Umweg im Zickzack Kurs, kostete uns ungefähre und unglaubliche 2,5 Stunden.




 

Am nächsten Morgen, erwartete uns ein reichhaltiges Frühstücksbuffet. Auch wenn das Zimmer von der Lage her, nun wirklich nicht zu überzeugen vermochte, waren wir insgesamt, bezogen auf eine Übernachtung, aber trotzdem sehr zufrieden. Es war zwar nicht groß. aber hatte ein tolles Bad, wo so mancher zuhause, nur von träumen kann. Einen weiteren Pluspunkt bei uns verdiente sich das Hotel, mit dem Shuttleservice zum Flughafen. Bei 5,00 € / Pers. war das höchst erfreulich. Sparten wir uns dadurch doch den gefürchteten Preisärger mit den Taxifahrern. Unser EasyJet Flug brachte uns Kostengünstig nach Hamburg zurück.
Hier eine kleine Bilderauswahl von Pisa in HD Auflösung

Mein Fazit 

Mit der Entscheidung, nur 2 Nächte in Ft Lauderdale zu verbringen, sind wir unserer Linie, nur dann weite Flüge in Kauf zu nehmen, wenn dann dort auch ein entsprechender Anteil an Zeit und Zielen damit verbunden ist, untreu geworden. Diese Entscheidung war dem Umstand geschuldet, dass wir die Kosten für den Flug nach Miami, bzw. Ft. Lauderdale preiswert halten wollten. Ferner mussten wir erkennen, dass die Hotelpreise in dieser Zeit, recht hoch waren. Um den relativ günstigen Kreuzfahrtpreis, nicht durch hohe Kosten für Flüge und Hotelaufenthalte, auf eine unverhältnismäßige Höhe zu treiben, hatten wir uns dann für diesen Kompromiss entschieden. 

Das Hotel in Ft Lauderdale war ein Fehlgriff. Es wurde im Netz überbewertet und war aus meiner Sicht, viel zu teuer. Die Lage war einerseits sehr gut, erforderte allerdings auch hohe Fahrtkosten zum Hotel, vielmehr aber noch zum Cruise Port Miami. 

Durch den Ausfall von Kings Wharf / Bermuda, hatten wir noch mehr Seetage am Stück, die wir eigentlich zu vermeiden versuchen. Ein Grund mehr, die Entscheidung für diese Route, im Nachherein in Frage zu stellen. Die Route ab Ponta Delgada, war dann wiederum ganz nach unserem Geschmack. Gutes Wetter und interessante Anlaufhäfen (auch wenn wir fast alle kannten), mit meistens langen Liegezeiten, ließen bei uns jede Menge Freude aufkommen. 

Auch wenn wir nur wenig von den Möglichkeiten eines großen Schiffes genutzt hatten, waren wir insgesamt, voll zufrieden. Einen sicherlich nicht unerheblichen Anteil daran hatte die gebuchte Kategorie, in der My Choice Dining und das Allegrissimo Getränkepaket inkludiert war. Von weiteren inkludierten Extras, hatten wir kein Gebrauch gemacht.

Die Weiterfahrt von La Spezia war wegen des Fluges nicht nur notwendig, sondern auch lohnenswert. Durch die planmäßige frühe Ankunft, hatten wir praktisch einen ganzen Tag dort zur Verfügung, ohne, dass die Kosten - wie in Ft Lauderdale - uns unverhältnismäßig erschienen. So kann ich hier guten Gewissens, auch eine Empfehlung für das Hotel Bologna in Pisa hinterlassen.  


Bericht bearbeitet am 24.03.2019
© Text und alle Fotos: Rainer Buch, Hamburg
https://rainbu.beepworld.de/kreuzfahrtfan.htm
rainbu@yahoo.de